Siebdruck

Siebdruck

Siebdruck – auch bekannt als Schablonendruck – ist ein Druckverfahren, bei dem Farbe durch ein feinmaschiges Gewebe auf das Druckmaterial gepresst wird. Die Druckform (Schablone) wird auf ein Metall- oder Kunststoffgewebe gespannt, das an bestimmten Stellen beschichtet wird, um nicht druckende Bereiche zu blockieren. Dieses Verfahren ermöglicht präzise und gleichmäßige Farbanwendungen auf verschiedensten Materialien.

  • A – Farbe
  • B – Rakel
  • C – freigelegter Teil des Gewebes
  • D – mit Schablone abgedeckter Teil des Gewebes
  • E – Rahmen des Siebes
  • F – grafischer Druckabzug

Das Sieb besteht aus einem rechteckigen Rahmen, meist aus Aluminium, über den ein feines Gewebe gespannt ist. Früher wurden Seiden- oder Baumwollfäden verwendet, heute bestehen die Gewebe aus Polyester, Nylon oder Metall. Typische Gewebe für den grafischen Druck enthalten 100–150 Fäden pro cm², mit Maschenweiten von etwa 30–40 Mikrometern.

Um eine Druckform zu erstellen, müssen die nicht druckenden Bereiche blockiert werden. Je nach Farbe, Sieb, Auflagenhöhe und gewünschtem Effekt werden verschiedene Methoden verwendet:

  • manuelles Auftragen einer Lösung, die nach dem Trocknen eine undurchlässige Schicht bildet,
  • Zeichnung mit Tinte oder Lithographiestift auf der Sieboberfläche,
  • Schablonen aus Papier oder Folie,
  • Beschichtung des Gewebes mit einer lichtempfindlichen Emulsion, die nach dem Trocknen in einer Belichtungseinheit fixiert wird.

Die Technik des Siebdrucks stammt ursprünglich aus dem Fernen Osten. In Japan wurde sie zur Dekoration von Kimonos verwendet – ausgeschnittene Papiermuster wurden auf ein Gewebe aus menschlichem oder tierischem Haar aufgebracht, das über einen Holzrahmen gespannt war. Auf den Fidschi-Inseln nutzte man sogar durchlöcherte Bananenblätter als Schablonen. Diese Methode verbreitete sich schnell und wurde bald nicht nur für Stoffe, sondern auch für Möbel, Wände und verschiedene Gegenstände eingesetzt.

Den größten Entwicklungsschub erlebte der Siebdruck in den Vereinigten Staaten. Dort wurde der Mehrfarbendruck eingeführt, der aus einer einzigen Druckform realisiert wurde. Ein bedeutender Durchbruch war die Erfindung des Schellackfilms – bekannt als PROFILM – der eine schnellere und präzisere Schablonenerstellung ermöglichte. Später wurde dieser durch den heute üblichen Cellulosefilm ersetzt.

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